Seit dem 21. April sind wir in Kambodscha. In Pakse buchten wir einen einen organisierten Grenzübertritt von Laos nach Stung Treng, Kambodscha. Selbstorganisation ist nicht möglich (zumindest haben wir niemanden kennengelernt, der es so gemacht hat); es fahren nämlich keine öffentlichen Busse zur Grenze. Und auch nach der Grenze gibt es keine Busstation oder sonstiges.
Die Straße direkt nach dem Grenzübergang war kaum anders als die Schotterpisten in Laos. Domi und ich waren uns einig: In Kambodscha wird es wohl ähnlich werden wie in Laos (Städten): Alt, arm, zerfallen und verdammt staubig. Wenn ich jetzt an Laos zurückdenke, dann erinnere ich mich vor allem daran, wie wir uns jeden Abend den Staub vom Körper wuschen. Kleidung, Gesichter, Haare, einfach alles war rotstaubig. Selbst nach dem Duschen war das Handtuch rotstaubig. Dazu diese zerstörerische Hitze...
Als der Bus an einer kleinen Haltestelle kurz vor Stung Treng pausiert, winkt uns ein Kambodschaner zu, dass wir aussteigen sollen. Er würde uns einen kostenlosen Transport zu unserem Gästehaus organisieren und uns am nächsten Tag mit seinem Minivan für 15 Dollar nach Siem Reap fahren. Wir steigen aus und lassen uns drauf ein. 15 Dollar kostet die Fahrt bei anderen Unternehmen auch, also nichts zu verlieren. Er organisiert tatsächlich einen Kollegen, der uns kostenlos in unser Gästehaus bringt. Diesem sollen wir auch noch die 15 Dollar pro Person für die morgige Fahrt geben (wir hatten vorher noch keine Dollar getauscht, der Fahrer führt uns an einem Geldautomaten vorbei). Wir steigen aus, geben dem Fahrer für den Transportservice zum Gästehaus trotzdem eine Kleinigkeit und die 45 Dollar (Livi sitzt immer auf unserem Schoß) für den Bustransport am nächsten Tag. Wir bekommen keine Quittung. Ich muss an Laos denken und mir wird bei dem Gedanken etwas schlecht. Egal, zu spät. Am nächsten Morgen um 8 Uhr sollen wir abgeholt werden - und tatsächlich, am nächsten Morgen um 8 steht der Minvan da, lädt uns ein und fährt uns die 5 Stunden nach Siem Reap. Wie freundlich, hilfsbereit und unaufdringlich die Kambodschaner sind, ist uns hier, in Siem Reap noch bewusster geworden. Bis jetzt hat auch noch keiner unsere Kinder angefasst, hochgenommen oder fotografiert. Und Siem Reap ist so schön! So kuschlig. So aufgeräumt. So sauber. So ordentlich. Selbst das Rollerparken hat Struktur. Ich liebe es! Und an jeder Ecke gibt es kleine Details zu entdecken. Mal Blumen oder verzierte Straßenlaternen oder geflochtene Sternchen über einer der vielen Brücken, die durch die Stadt führen. Und das beste: 0 Staub. Totales Kontrastprogramm! Ich bin angekommen!










Auch unser Gästehaus ist total schnuckelig! Wir zahlen für ein großes Familienzimmer 30$ die Nacht. Es gibt einen Pool und einen schönen Spielbereich für Kinder, den wir abends immer nutzen. Alles ist grün, obwohl wir mitten in der Stadt sind. Die Besitzer sind Norweger, belassen es aber unter kambodschanischer Verwaltung. So gemütlich hier!
Leider ist die Hitze alles andere als gemütlich. Wir haben seit einer Woche 40/41 Grad und ich spüre, dass wir alle leicht reizbar und ein wenig am Anschlag sind. Ich schiebe es mal auf die 40 Grad, aber Leute, ich will ehrlich sein: Wir sitzen seit über 3 Monaten 24/7 aufeinander. Wir vier. Nur wir vier!
Aber wir leben noch.



Eines der prächtigsten Bauwerke der Antike zieht uns nach Siem Reap - Angkor Wat; das größte, religiöse Gebäude der Welt. 900 Jahre bliebt das heute zum Unesco Weltkulturerbe gehörige Bauwerk unentdeckt. National Geographic bezeichnet die Tempelruine sogar als eins der drei wichtigsten kulturellen Hinterbliebenschaften der Welt. Hier findet man mehr als 300 Tempelanlagen der Angkor-Ära. Und obwohl ich 0 religiös bin, buchen wir ein 3-Tage-Ticket. Das Areal ist einfach zu weitläufig, um es mit den Kindern an einem Tag zu erkunden. Und wenn ich schon mal da bin, dann will ich auch möglichst viel sehen.
Früh morgens um 4.37 Uhr mache ich mich mit dem Roller auf den Weg zu Angkor Wat. Domi und die Kinder schlafen noch. Ich möchte den Sonnenaufgang hinter dem Tempel sehen. Während mir beim Fahren immer wieder fast ein Auge zuklappt, hoffe ich inständig, dass sich das frühe Aufstehen lohnt.
Als ich vor dem Tempel ankomme, ist es 5 Uhr und noch stockfinster. Wenig später erhebt sich die Sonne ganz langsam hinter Angkor Wat. Ich warte, bis sie hinter einem der Türme hervorschaut. {Klick!}




Um 7.30 bin ich mit Frühstück zurück im Gästehaus. Nach dem Essen fahren Domi, die Kids und ich nach Angkor Wat, um die Tempelanlage gemeinsam zu erkunden.






Angkor Wat ist beeindruckend. Aber in Ta Prohm haben wir dann wirklich das Gefühl, etwas Verborgenes und wirklich Altes zu entdecken. Um 8 Uhr machen wir uns auf den Weg. Das Morgenlicht, das uns hier im Dschungel durch dieses alte Gebäude begleitet, erhellt den Tempel in einem ganz besonderen, warmem Licht und wirkt fast schon magisch.
Mir war die Ta Prohm Tempelanlage aus Tomb Raider bekannt. Hier erobert sich der Dschungel zurück, was ihm gehört. Ich kann behaupten, ich bin wirklich entzückt!















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